EGB-Aktionstag am 21. Juni: Die europäische Wirtschaftsregierung braucht einen Kurswechsel Aufruf zur Demonstration am 21. Juni 2011 in Luxemburg Die europäischen Gewerkschaften protestieren in aller Schärfe gegen die bisherigen negativen Auswirkungen der Rettungsmaßnahmen für die Krisenstaaten in der EU sowie gegen die allgemeinen Sparpolitiken im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzkrise. Die Maßnahmen, die zurzeit im […]
EGB-Aktionstag am 21. Juni: Die europäische Wirtschaftsregierung braucht einen Kurswechsel
Aufruf zur Demonstration am 21. Juni 2011 in Luxemburg
Die europäischen Gewerkschaften protestieren in aller Schärfe gegen die bisherigen negativen Auswirkungen der Rettungsmaßnahmen für die Krisenstaaten in der EU sowie gegen die allgemeinen Sparpolitiken im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzkrise. Die Maßnahmen, die zurzeit im Namen der europäischen Wirtschaftsregierung und des Euro-Plus-Paktes getroffen werden, verschärfen die wirtschaftliche und soziale Situation in Griechenland, Portugal und Irland. Die betroffenen Länder sehen sich nun mit einer lang anhaltenden Rezession und damit zunehmender Arbeitslosigkeit, Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und Sozialstandards sowie der steigenden Schuldenlasten trotz massiver Ausgabenkürzungen konfrontiert. Dadurch droht die Gefahr, dass die Länder keinen nachhaltigen Wachstumspfad einschlagen können und dauerhaft auf die finanziellen Hilfen aus dem Rettungsfonds angewiesen sind. Das würde aber die Legimitation der europäischen Hilfsmaßnahmen untergraben und antieuropäische Stimmen befördern. Dieser Gefahr für Europa muss mit einem radikalen Kurswechsel für mehr Wachstum, mehr Beschäftigung und ein soziales Europa entgegengetreten werden.
Auch in den anderen EU-Mitgliedstaaten werden die Pläne für eine Wirtschaftsregierung und die Empfehlungen des Euro-Plus- Paktes weitreichende negative Auswirkungen haben. Nicht nur in Griechenland, Irland und Portugal übt die Sparpolitik Druck auf Löhne, öffentliche Dienstleistungen, soziale Sicherheit, Renten sowie Lebens- und Arbeitsbedingungen aus und erhöht damit Prekarität und soziale Ungleichheiten. Europa droht die soziale Spaltung und damit die ernste Gefährdung des sozialen Zusammenhalts zulasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die die Wirtschafts- und Finanzkrise nicht verursacht, sondern sich an deren Bekämpfung mit Lohnverzicht beteiligt haben. Dennoch sollen sie jetzt dafür bezahlen.
Die europäischen Gewerkschaften mobilisieren gegen diesen unsozialen Ansatz der europäischen Wirtschaftsregierung. Das soziale Europa muss gestärkt und nicht angegriffen werden.
Deshalb ruft der EGB gemeinsam mit seinen Mitgliedern unter dem Motto „Die Europäische Wirtschaftsregierung braucht einen Kurswechsel“ zu einem Europäischen Aktionstag in Luxemburg am 21. Juni 2011 um 15.00 Uhr auf.
Eine vernünftige europäische Wirtschaftsregierung muss sich für ein soziales, solidarisches Europa für alle Bürgerinnen und Bürger einsetzen.
EGB und DGB fordern deshalb:
Unterstützt den Europäischen Aktionstag des Europäischen Gewerkschaftsbundes
DGB Bundesvorstand | Abteilungen Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik und Europapolitik | Berlin